Heute wird es mystisch! Könrath, das Königshainer Steinmännchen, führt uns an einem sonnigen Mittag kurz vor Weihnachten Richtung Hochsteinbaude. Von dort geht es, den kleinen und den großen Teufelsstein zur Seite lassend, zu einer Felsformation, die auf einem Sockel ruht.
„Erinnert euch der Felsen an etwas?“, fragt er. „An einen Vogelkopf….“, kommt zögernd eine Antwort. „Genau! Das ist der Kuckuckstein. Seht ihr das Auge?“ Könrath wendet sich ab und geht zu einem etwa 10m entfernten größeren Stein. Es ist halb 2 Uhr nachmittags. „Seht ihr den Lichtfleck? Hockt euch mal hin und schaut: Die Sonne scheint hier genau durch das Auge des Vogelkopfes auf diesen Stein und erzeugt einen Lichtfleck, der eine halbe Stunde die Kante entlangwandert und danach verschwindet.“ An mehreren Tagen um die Zeit der Wintersonnenwende herum kann man dieses Phänomen beobachten. Das ist aber noch nicht alles: Die Morgensonne des Sommersonnwendtages sieht man in der keilförmigen Aussparung neben dem Auge, wenn man auf einem 3 m entfernt liegenden größeren Stein sitzt. Außerdem ist der Vogelkopf genau in Richtung der aufgehenden Morgensonne der Tag-und-Nacht-Gleiche – Tage ausgerichtet. Hier am Kuckuckssteinfelsen sieht es aus, als ob man sich da hinsetzen sollte, um am Stein entlangpeilen zu können.
Die Sternwarte „Bruno H. Bürgel“ in Sohland a. d. Spree rief 2008 die Fachgruppe Archäoastronomie ins Leben. Aus dem Projekt „Götterhand“, das sich mit solchen mutmaßlichen Sonnenbeobachtungsstätten in der Oberlausitz beschäftigt, entstand 2017 das im Rahmen von LEADER geförderte Tourismuskonzept „Sonnenpfade“, einer Wanderroute entlang der diversen kalenderastronomischen Steinformationen hier und der Grenzregion der Nachbarländer.
„Ratet mal, wo der „Sonnenpfad“ beginnt!“ Könrath wächst ein kleines bisschen vor Stolz: „An einer Nachbildung des Kuckuckssteins vor der Sternwarte in Sohland!“
„Neugierig geworden? Die Wintersonnenwende ist bald!