Könrath auf den Spuren des Königshainer Granit

„Wisst ihr, was Besucher des Münchner Olympiaparks, des Reichstagsgebäudes in Berlin, Königshainer Dorfbewohner und deren Gäste gemeinsam haben?“ fragt Könrath augenzwinkernd, während er auf einem Schild mit der Aufschrift „Granitabbau-Museum“ balanciert. „Sie alle stehen auf Königshainer Granit.“

Feldspat, Quarz und Glimmer …

 

Für ihn als Steinmännchen war es furchterregend, als zwischen 1844 und 1975 mit Krach und Staub und immer größeren Werkzeugen und Maschinen Granitblöcke aus dem Felsen gesprengt wurden. Es ist extrem harter, guter Granit, bläulich mit großen Feldspäten in feiner Grundmasse, der sowohl für Straßen- und Bürgersteigpflaster als auch als Baumaterial für Gebäude genutzt werden kann.

Allerdings hatten es die Menschen auch alles andere als leicht: Die Bohrer für die Sprengladungen, Spalter, Hundel-Schläger, Hilfsarbeiter, Bremsbahnführer und Schotterer hatten pro Tag 8 Stunden körperlich schwere Arbeit und in den Anfangsjahren erst nach 3 Jahren Betriebszugehörigkeit Anspruch auf 3 (!) Tage Urlaub im Jahr.

Nachdem nahezu alle aufragenden Granitfelsen abgetragen waren, ging der Abbau in die Tiefe: Große Steinbruchlöcher entstanden, Krane, Steinsägen und Pressluftmaschinen wurden eingesetzt, das Grundwasser wurde abgepumpt, der Granit industriell abgebaut.

Der 15 m tiefe Steinbruch Firstenstein wurde bis 1975 betrieben, damit endete die Granitabbau – Ära in Königshain.  Übriggeblieben sind Technik-Geschichte erzählende rostende Ungetüme an Waldwegen, riesige Löcher, Schienen und Rampen sowie Gebäude mit schönen Fassaden, 1000 Jahre haltbare Gehwegplatten und Bauwerke wie S-Bahnhöfe in Berlin und der Viadukt, der die Neiße bei Görlitz überbrückt.

„Ihr wollt mehr über die Geologie der Königshainer Berge erfahren, Originalwerkzeug und -Maschinen und den tonnenschweren Luftverdichter im Kompressorenhaus sehen? Ihr wollt mehr über das Leben der Steinbrucharbeiter und Steinbrucharbeiterinnen wissen?“ fragt Könrath, hopst vom Tor und geht zur Tür des Museums voran.

Wer mehr zu den rostenden Ungeheuern im Wald erfahren möchte und auf der Wanderung durch das ehemalige Abbaugebiet die wunderbare Natur genießen möchte, folgt Könrath auf dem Natur- und Steinbruchlehrpfad, der am Museum seinen Anfang nimmt.

Stay tuned 😉

Freut Euch auf die nächste Geschichte mit dem Königshainer Steinmännchen Könrath rund um Königshain und aus den Königshainer Bergen.

 

Mehr Infos zum Granitabbaumuseum Königshainer Berge