„Sogar die Schneekoppe sieht man von hier!“ begeistert sich Könrath mit Blick auf den fernen Riesengebirgskamm und das daneben liegende Isergebirge hinter dem nahen Kegel der Landeskrone.
„Was für ein schönes Panorama man von hier sehen kann! – apropos: ‚schön sehen‘ … “, kommt Könrath auf sein heutiges Thema zurück, das uns vom Gasthof „Firstenstein“ über eine Betonstraße zu einer bewaldeten Kuppe geführt hat.
Mit geheimnisvoller Miene kämpft er sich uns voran durch das Dickicht den Hügel hinauf. Nach mehreren Metern durch das Unterholz schimmert es hell durch das Laub. Völlig unerwartet öffnet sich eine Lichtung mit einem klassizistischen Gebäude. „Voilà!“ Könrath grinst breit über unsere überraschten Gesichter.
Wegen der wundervollen Sicht nach Osten zum Gebirge und nach Norden auf das Königshainer Schloss ließ Karl Heinrich Ludwig von Heynitz um 1800 auf dem Steinberg das Belvedere errichten. Sein Onkel Carl Adolph Gottlob von Schachmann hatte ihm Rittergut und Schloss Königshain vererbt. Auch Schachmann hatte den Steinberg für sich entdeckt und bereits 1774 einen Pavillon errichten lassen. Nur mit viel Phantasie kann man sich anhand der noch vorhandenen zugewucherten Säulenreste aus Granitbruchsteinen den Rundbau mit Holzdach vorstellen. Obwohl das Belvedere deutlich besser erhalten scheint, ist es auch nicht mehr vollständig: Der Tisch zur Steinbank im Inneren des Belvedere hat schon vor vielen Jahrzehnten bei Bautätigkeiten im Ort Liebhaber gefunden und so einen Hauch von Klassizismus in einen Hof gebracht. Spätere Archäologen werden sich womöglich wundern …
Leider kann man heute vor lauter Bäumen den Wald der Landeskrone vom Belvedere aus nicht mehr sehen. Damit das Belvedere wieder seinen Namen verdient, gibt es Bestrebungen, die Sichtbeziehung zum Schloss und den Blick nach Osten durch Sichtachsen wieder herzustellen.
Bis das geschehen ist und auch wieder öffentliche Wege zum Belvedere angelegt sind, genießt man den weiten Blick vom Waldrand aus.
„Wollt ihr noch das Riesengrab sehen?“ fragt Könrath von einem Trampelpfad winkend, der zwischen Sträuchern im Wald verschwindet…
Stay tuned 😉
Freut Euch auf die nächste Geschichte mit dem Königshainer Steinmännchen Könrath rund um Königshain und aus den Königshainer Bergen.